Im Nordwesten von Lijiang liegt Shuhe, ein kleines Naxi-Dorf an der „Alten Tee-Pferde Route“, auch südlichen Seidenstraße genannt. Nur 5 km entfernt, ist es hier deutlich ruhiger als in Lijiang.
Auf der 2.000 km langen Route wurde vor allem Tee aus den Chinesischen Privinzen Sichuan und Yunnan nach Tibet gegen Pferde für die Chinesische Armee gehandelt. Für 20 bis 60 kg Tee bekam man schon ein Tibetisches Kriegspferd.
Heute lädt das Dorf eher zum Tee trinken ein. Nach der zweitägigen Wanderung durch die Tigersprung-Schlucht genau der richtige Ort, um etwas zu entspannen.
Durch Gassen kann man wunderbar spazieren und die Kultur der Naxi-Minderheit erleben.
Die Naxi sind unter anderem für ihre wunderschönen Gemüsegärten und ihr „Drei-Brunnen-System“ bekannt. So wird das Wasser im ersten Brunnen ausschließlich als Trinkwasser verwendet, im zweiten Brunnen zur Körperreinigung und im dritten Brunnen zum Waschen von Kleidung.
Von Shuhe kann man noch weitere versteckte Dörfer erkunden oder einen Ausflug nach Yuhu machen. Dort befindet sich das ehemalige Wohnhaus von Botaniker Joseph Rock, der hier die Chinesische Flora, aber auch die Sprache und Kultur der Naxi erforscht hat.
Von Yuhu aus kann man direkt in den antiken Tee-Pferde-Route einsteigen und 17 km auf schmalen Pfaden zum Wenhai See wandern, falls das mit der Erholung doch nicht so wichtig ist. Ausgeschildert ist der Weg leider nicht, sodass sich ein GPS-Gerät auszahlt.
Anfangs treffen wir tatsächlich noch Pferde an, aber eher um Touristen auf den alten Wegen zu transportieren. Nach einigen Kilometern eröffnet sich eine unberührte Landschaft.
Erst am Weihu See selbst befindet sich ein kleines Dorf mit den schönen Gärten der Naxi.
Der Jangtsekiang ist mit 6.380 km der längste Fluss Chinas und der dritt-längste der Welt. Von seiner Quelle im Hochland von Tibet bis zur Mündung ins Ostchinesische Meer bei Shanghai teilt er das Land in Nord- und Südchina.
Der Verlauf des Flusses birgt einige Besonderheiten, die großen Einfluss auf die Entwicklung Chinas gehabt haben. Nach etwa 1.500 km trifft der südöstlich, Richtung Vietnam fließende Fluss auf ein Kalksteinmassiv und bildet eine scharfe Kehrtwende durch die Tigersprung-Schlucht. Anschließend fließt der Fluss entgegen seiner bisherigen Fließrichtung nach Nordosten und wird zur Lebensgrundlage Chinas. Die entstandene Tigersprung-Schlucht ist 3.790 Meter tief und damit der tiefste Canyon der Erde.
Die Wanderroute durch die Tigersprung-Schlucht wird zurecht als die schönste Chinas bezeichnet. Den Zugang markiert der steinerne Wegweiser mit dem symbolischen Tiger, der der Sage nach hier über den Jangtsekiang gesprungen sein soll.
Weitere Hinweisschilder warnen vor den Gefahren auf diesem Weg. Es ist einer der wenigen ausgewiesenen Wanderwege in China, die nicht durch Treppen und Betonplatten modernisiert und dem Massentourismus zugänglich gemacht wurden. Und das ist auch gut so!
Der obere Wanderweg führt die ersten 14 km von 1.900 Höhenmetern auf knapp 2.800 Metern über den Meeresspiegel. Ab dort verläuft die Route mit moderatem Anstieg bis zur Übernachtungsmöglichkeit bei rund 23 Kilometern.
Die Anstrengungen werden durchgehend mit einem atemberaubenden Panorama entschädigt. Das wissen auch die Bewohner. Es kann vorkommen, dass an besonderen Aussichtspunkten nach einem kleinen Obolus gefragt wird.
Hier versteckt sich beispielsweise der Jade-Snow-Mountain hinter den Wolken.
Die meisten Bewohner der kleinen Bergdörfer gehören der Minderheit der Naxi an. Auf dem Weg passiert man einige Gasthäuser und kann sich stärken, sofern es der Zeitplan zulässt.
Auf halben Weg durch die Schlucht gibt es Gasthäuser zum Übernachten. Das bekannteste ist das Half Way Guesthouse, welches das heutige Tagesziel ist. Am nächsten Morgen mit diesem Ausblick aufzuwachen ist eigentlich unbezahlbar.
Am zweiten Tag geht es früh weiter. Wir schließen uns einer Gruppe Dänen an, bemerken aber erst später, dass wir unterschiedliche Ziele haben.
So wandern wir mit den Dänen zum Walnut Garden, abseits des Hauptweges auf waghalsigen Pfaden, überqueren reißende Gebirgsflüsse und klettern stellenweise am Fels.
Der Weg ist menschenleer und bietet noch eine andere Perspektive durch die grüne Schlucht.
Nach drei Stunden erreichen wir den Walnut Garden und das zugehörige Gasthaus in einem kleinen Bergdorf.
Wir lassen uns von dort aus ins Tal zu Tinas Guesthouse bringen, wo nach einer Tasse frischen Yunnan-Kaffee der Bus nach Lijiang abfährt.
Von der Tigersprung-Schlucht geht es mit dem Bus nach Lijiang und per Taxi weiter nach Shuhe, einem kleinen historischen Dorf am Rande der Stadt.
Shangri-La ist der Sagen umworbene Ort im fernen Tibet, wo Menschen in Frieden und Harmonie leben. Geschaffen wurde dieser fiktive Ort 1933 im Roman „Lost Horizon“ von James Hilton. Der Roman war so erfolgreich, dass sich anschließend Abenteurer, Forscher und Pilger auf die Suche nach Shangri-La gemacht haben.
Erst im Jahre 2001 beschloss China die Stadt Zhongdian in Shangri-La umzubenennen, um den Tourismus im abgelegenen Yunnan zu fördern.
Shangri-La besitzt eine wunderschöne historische Altstadt mit vielen kleinen Gassen. Auf dem Marktplatz steht eine Tibetische Stupa. Das religiöse Gebäude symbolisiert den Buddha selbst und seine Lehre, den Dharma. Gläubige laufen im Uhrzeigersinn um die Stupa und drehen dabei die Gebetsmühlen, um Karma zu sammeln und in einer höheren Form wiedergeboren zu werden.
Am Guishan-Tempel im Zentrum der Altstadt steht die größte Gebetsmühle der Welt. Es bedarf schon ein paar helfenden Händen, um das riesige Gerät in Gang zu bekommen.
Im Westen der Altstadt liegt der Baiji Tempel. Übersetzt bedeutet Baiji Hundert Hühner und tatsächlich laufen auf dem Hügel überall Hühner rum. Der Tempel ist dafür bekannt, dass seine Anhänger Hühner freilassen, um ihre Gelübde einzulösen.
Vom Tempel aus gibt es einen schönen Blick über die gesamte Stadt.
Am Rande von Shangri-La befindet sich das größte tibetische Buddhismuskloster in Yunnan. Ganden Songtsenling wurde 1679 vom fünften Dalai Lama gegründet und ist eigentlich schon fast eine kleine eigene Stadt. Mehr als 700 Mönche leben in dem imposanten Klosterkomplex.
Eine Besonderheit ist auch der See vor der Klosterstadt. Dieser ist nämlich nur im Sommer mit Gletscherwasser gefüllt und verwandelt sich im Winter zu einem saftigen Weideland für die heimischen Yaks.
Tibetische Yaks sind noch heute die Lebensgrundlage vieler Bauern der Region. Das Fleisch schmeckt köstlich und die Milch ist Grundlage für den berühmten Yakbutter-Tee. Dieser wiederum ist wirklich Geschmackssache. Weiter geht es am nächsten Morgen von Shangri-La zum Wandern durch die Tigersprung-Schlucht.
Lijiang bedeutet „Stadt am schönen Fluss“ und war bis zum 13. Jahrhundert die Hauptstadt des Königreichs der Naxi. Hier beginnt der Urlaub zur chinesischen Golden Week und die Reise durch Yunnan.
In der autonomen Region leben gleich mehrere Chinesische Minderheiten, die in Summe hier den größten Bevölkerungsanteil einnehmen. Besonderer Bekanntheit erlangten die Naxi, deren Kultur und Sprache während der 1920er Jahre von dem Österreichischen Botaniker Joseph Rock erforscht wurde. Er lebte im Dorf Yuhu zusammen mit dem Naxi-Volk, um die Chinesische Flora zu studieren .
Die Altstadt gilt als eine der best erhaltenen Chinas, auch wenn viele Häuser nach einem schweren Erdbeben 1996 neu aufgebaut wurden.
Um die Altstadt herum hat sich eine moderne Stadt entwickelt. Das Stadtgebiet Lijiang liegt auf einem Plateau, umgeben von den südöstlichen Ausläufern des Himalaja Gebirges. Vom Gipfel des Hausbergs, dem 2.700 Meter hohen Elephant Hill, hat man einen freien Blick über die Stadt.
Am Fuße des Elephant Hills befindet sich der Black Dragon Pool, ein einzigartiger und wegen seiner „exquisiten Schönheit“ geschützter Landschaftspark. Mit dem Jade-Drachen-Schneeberg (5.596 m) im Hintergrund ein unverzichtbares Fotomotiv.
Eine alte Legende gibt dem Black Dragon Pool seinen Namen. Es wird gesagt, dass es vor langer Zeit zehn böse Drachen gab, die viel Zerstörung anrichteten und den Menschen großen Schaden zufügten. Nach der Chinesischen Legende bezwang eines Tages der unsterbliche „Lu Dongbin“ neun der Drachen und sperrte sie in einen Turm. Nur der jüngste schwarze Drache blieb übrig. Als Preis seiner Freiheit hat er die Aufgabe, die Menschen zu schützen und ihnen zu nützen. Man glaubt, dass dieser Drache bis heute im Black Dragon Pool lebt. Der Pool ist durch eine Brücke in zwei Teile geteilt, und obwohl das Wasser verbunden ist, hat das Wasser auf beiden Seiten unterschiedliche Farben. Man kann beobachten, dass die Fische der jeweiligen Seite niemals zum gegenüberliegenden Teil des Pools schwimmen. Darüber hinaus ist dieser wundersame Pool seit Hunderten von Jahren auch in stärksten Dürrejahren nicht ausgetrocknet.
Am nächsten Morgen geht es nach dem Frühstück mit dem Bus weiter nach Shangri-La.
Die Insel Putuo gehört zu den Zhoushan Inseln vor Ningbo, etwa 100km entfernt von Shanghai. Ideal ist ein Wochenendtrip nach Ningbo, um ein Tag auf der Insel zu verbringen. Die Überfahrt von der vorgelagerten Hauptinsel Zhoushan, welche über eine Brück mit dem Festland verbunden ist, geht mit der Speedfähre in rund zwanzig Minuten.
Die Insel ist von ihrer Größe her recht überschaubar. Auf ihr befindet sich einer der vier heiligsten Berge des Buddhismus in China. Es können zwanzig Tempel und eine riesige Guanyin-Statue besichtigt werden. Die autofreie Insel ist sehr grün und lädt zum Spazieren ein.
Vor dem Eingang zum Puji-Tempel befinden sich einige Pavillons und idyllisch angelegte Teiche, wovon einer voller blühender Lotusblumen ist.
Der Puji Tempel selbst ist der größte Tempel auf der Insel und der Guanyin, also der weiblichen Buddha, gewidmet. Im inneren der Haupthalle zeigen 32 Statuen die verschiedenen Erscheinungsformen der Guanyin auf der Erde.
Die Insel hat einige Strände, teilweise mit schönen Pavillons. Leider ist das Baden konsequent verboten, dennoch kann man am Strand etwas entspannen und Sonne tanken.
Das Highlight der Insel ist die dreiunddreißig Meter große Statue der Guanyin. Sie steht direkt am Fuße des Putuo Bergs mit freier Sicht auf das weite Meer.
Der Sonnenuntergang spiegelt sich auf Putuo in der goldenen Statue und im Meer. Zurück auf das Festland geht es wieder mit dem Speedboot.
Ningbo liegt im Yangtse-Delta, rund 200 km südlich von Shanghai. Die Geschichte der Stadt geht bis auf eine jungsteinzeitliche Siedlung der Hemudu-Kultur vor 7.000 Jahren zurück. Die Hemudu war die erste Kultur, die kultivierten Reis anbaute. Zusätzlich wurden Wasserbüffel, Schweine und Hunde zur Nahrung sowie Seidenraupen zur Stoffproduktion gezüchtet. Heute ist Ningbo eine wichtige Hafenstadt.
Im Zentrum der Stadt liegt der Tianyi-Platz. Die 2002 fertiggestellte Fläche ist imposante 350.000 Quadratmeter groß und die Wasserspiele besitzten mit 40 Metern Höhe die größte Wasserfontäne des Landes.
Am Rande des Platzes steht ein Gebäude, das nicht ganz in das moderne Stadtbild passt. Die Kathedrale des vakanten Bistums Ningbo stammt aus dem Jahre 1713, wurde seit dem aber mehrfach umgebaut.
Ein weiteres Wahrzeichen Ningbos ist der Tianfeng Tower, eine Pagode inmitten eines kleinen Gartens. Im Jahr 695 erbaut, wurde das Gebäude im Laufe der Zeit mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, zuletzt 1989.
Der Drum Tower ist ein weiteres architektonisches Highlight der Stadt. Hier ist ein Stück alte Stadtmauer erhalten. Der Turm markiert den Eingang in die Altstadt.
Am nächsten Morgen geht es weiter von Ningbo auf die Inseln Zhoushan und Putuoshan.
Hangzhou ist die Hauptstadt der Provinz Zhèjiāng und gilt traditionell, zusammen mit Suzhou, als schönste Stadt Chinas. Wohlstand erlangte die alte Handelsstadt durch ihre gute Lage am Eingang des Kaiserkanals in der Hángzhōu-Bucht und dem Handel mit Seide und dem weltbekannten Longjing Tee. Im 13. Jahrhundert war Hángzhōu die größte Stadt der Welt und besaß den größten Hafen seiner Zeit.
Das historische Viertel Hangzhous ist heute eine florierende Fußgängerzone mit vielen Souveniergeschäften, Cafés, Restaurants und Streetfood-Ständen. Ausgehend vom Drum Tower lohnt es sich bei einem ausgedrehnten Spaziergang auch auf die umgebene Architektur zu achten.
Neben dem Drum Tower steht eine christliche Kirche und wenige Schritte weiter kann ein mittelalterliches Handelshaus, die traditionelle Apotheke Hu Qing Yu und heutiges Chinesiches-Medizin-Museum, besichtigt werden.
Westlich der Altstadt befindet sich der West Lake (Xi Hu). Er ist, zusammen mit der umgebenen Landschaft, UNESCO-Welterbe und ein bekanntes chinesishces Sprichwort sagt, „Oben ist der Himmel – unten sind Suzhou und Hangzhou“.
Eine der beliebtesten Aktivitäten in Hangzhou ist eine Bootsfahrt auf dem Westsee. Vom Wasser aus lassen sich die meisten der sogenannten Zehn Szenerien des Westsees besichtigen.
Die Leifeng-Pagode ist eines der Wahrzeichen Hangzhous und befindet sich im Süden des Westsees. Der im Jahre 975 erbaute Turm stürzte 1924 zusammen und wurde erst 2002 wieder aufgebaut. Im Inneren der Pagode können die Überreste der ursprünglichen Pagode noch besichtigt werden. Die neue Pagode schwebt auf Stahlträgern über dem alten Fundament.
Ruhiger geht es auf dem Wu Shan Berg zu. Der bewaldete Park zwischen Altstadt und Westsee ist eine grüne Oase mit leichten Wanderwegen, entlang an historischen Tempeln und kleinen Pavilions.
Auf dem Gipfel des Wu Shan Bergs steht der Cheng Huang („City God“) Pavilion. Eigentlich handelt es sich hier eher um einen Tempel, der wortwörtlich die Stadt(-mauer) und den Kaiserkanal beschützen soll. Das luxuriöse Gebäude vereint Architekturelemente der Yuan Dynastie mit denen der Ming Dynastie. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf den Westsee, die Stadt und die umliegenden Berge.
Im Südwesten Hangzhous liegt die Longjing-Region. Von hier kommt einer der weltbesten grünen Tees, der Longjing-Tee oder auch „Drachenbrunnentee“ genannt. Je nach Qualität kann der Tee luxuriös teuer werden, den idyllischen Teehäusern nach zu urteilen, ist Tee ein lohnenswertes Geschäft.
Die Teefelder bedecken in Longjing fast jeden freien Quadratmeter der Berge und kleine Wege führen durch die Plantagen.
Entlang der Straßen findet man Häuser mit prächtigen Vorgärten, gemütliche kleine Teehäuser und Restaurants mit Terrassen.
Huangshan, der Gelbe Berg, ist ein Gebirge in der Provinz Anhui. Er ist einer der fünf heiligen Berge China und gehört zum Weltkulturerbe und Weltnaturerbe der UNESCO. Die bizarren Felsformationen mit 72, teilweise senkrechten, Gipfeln und das sich darin verfangene Wolkenmeer wird seit Jahrhunderten von berühmten chinesischen Malern und Poeten festgehalten. Zuletzt dienten die Berge als Kulisse und Vorbild für die schwebenden Berge im Film Avatar.
Erster Tag – Menschenmassen schieben sich über den Berg
Vom Massentourismus, der hier zur chinesischen Ferienzeit seinen Höhepunkt findet, merkt man in den verschlafenen Bergedörfern noch nicht viel. Der breite Ansturm liegt auf den Hotels im Gebirge des Nationalparks. Wer dort kein Zimmer ergattern kann, übernachtet im Zelt oder außerhalb.
Vom Dorf aus fahren Busse zum Gebirge. Wer den Fußweg wählt, wird für diesen Tag mit seiner letzten Wanderung in der völligen Ruhe dichter Bambuswälder belohnt. Der verlassene Weg führt auf antiken Brücken über kleine Bäche und an malerischen Wasserfällen und einsamen Tempeln vorbei.
Der Nationalpark hat drei Eingänge, zwei im Süden und einen im Norden. Die Wege sind, wie für chinesische Wandergebiete üblich, ausnahmslos betoniert. Vom Südwesteingang gelang man zu Fuß oder mit der Seilbahn zum Yuping Peak. Hier begrüßt die mehr als 800 Jahre alte „Guest Welcoming Pine“, der wohl meist fotografierte Kiefernbaum der Welt, seine Besucher. Über die Jahrtausenden hat sich die Huangshan-Kiefer als eigene Variante der chinesischen Kiefer entwickelt. In den Felsspalten finden die Wurzeln keine Erde. Sie sondern eine organische Säure aus, die Mineralsalze aus dem Granitgestein lösen kann. Das raue, stürmische Wetter zwingt die Bäume zu weiten flachen Baumkronen, im Schatten der Felsen.
Von der Guest Welcoming Pine aus startet der Aufstieg zum Liánhuāfēng (Lotus Peak). Er ist mit 1.864 Metern der höchste Gipfel im Huangshan Gebirge. Von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick.
Von hier aus kann man weiter nach Norden, oder zurück und am berühmten Nadelbaum vorbei zum Tian Du Peak.
Auf dem Rückweg zur Seilbahn waren auch einige chinesische Wanderer unterwegs. Die meisten der 20.000 Besucher, die jeden Tag hier her kommen, bevorzugen die Seilbahn.
Das Tal ist auf dem Wanderweg zu Fuß auf jeden Fall schneller zu erreichen, die vielen Treppenstufen gehen dabei aber in die Waden!
Zweiter Tag – Nordteil und Grand Canyon
„The north gate is not recommended, it’s not developed“ sagte die nette Frau im Hotel. Somit ging es mit dem Taxi eine dreiviertel Stunde zum Nordeingang. Die Fahrt, vorbei an wilden Bambuswäldern und kleinen Dörfern war den Aufwand schon wert. Das letzte Stück bis zum Eingang in den Nationalpark muss per Shuttlebus zurückgelegt werden. Anschließend geht es mit der österreichischen Seilbahn hinauf und die letzten Meter zu Fuß auf den Lion Peak.
Das Gebirge ist im Norden schroffer und von steilen Felswände geprägt.
Einige Abschnitte verlaufen in schwindliger Höhe. Dennoch sind die an den Fels gebauten Wege ordentlich betoniert, aber bei weitem nicht so überfüllt wie im südlichen Teil.
Vom Lion Peak aus verläuft ein Wanderweg abwärts nach Westen, um den Xihai Grand Canyon. Die Empfehlung lautet an der ersten Gabelung rechts und an der zweiten links halten.
Vor hier aus kann eine weitere Seilbahn direkt durch den Canyon zum Bright Top Peak genommen werden.
Die Wanderung folgt den Schildern zum Baie Ling, vorbei am Turtle Peak, ein Fels, der eine Schildkröte verblüffend ähnlich sieht, oder auf der anderen Seite, eine Kiefer, die aus dem Gipfel einer Felssäule wächst.
Beeindruckend ist auch, wie die Restaurants und Hotels im Gebirge versorgt werden. Alle Waren werden von Lastenträger durch den Yellows Mountain getragen.
Zum nachmachen, hier noch die Karte, auf der allerdings leider der Nordeingang fehlt.
Die „Grüne Insel“, was die Übersetzung des Namens Qingdao ist, gehörte von 1898 bis 1919 als Kolonie zum Deutschen Reich. Von Suzhou sind es etwa 6 Stunden mit dem Schnellzug, oder eine Nacht im Schlafzug.
Die Kategorie „hard sleeper“ verdient ihren Namen, ist aber dafür preiswert und sauber.
Qingdao liegt an der Küste des chinesischen Meeres und ist für seinen Strand, gutes Seafood und…
… das lokale Bier bekannt. Die Brauerei soll die größte deutsche Brauerei, außerhalb Deutschlands sein. In der Tat wurde die Brauerei während der Kolonialzeit in Deutschland abgebaut und in Einzelteilen per Schiff nach Qingdao gebracht und 1903 als Germania-Brauerei in „Kiautschou“ wieder aufgebaut.
Seit dem wird von hier ganz China mit dem wohlschmeckenden Bier Tsingtao versorgt. In Qingdao selber gibt es eine Besonderheit. Das hier kann hier direkt am Obststand in Plastiktüten frisch von Fass gekauft werden.
Mit so einer Tüte lässt es sich normalerweise wohl recht gut am vollen Stand aushalten. Heute zieht jedoch ein Super-Taifun entlang der chinesischen Küste und sorgt für Regen, Meter hohe Wellen und starke Tropenstürme.
An vielen Ecken kann der Einfluss der Kolonialzeit entdeckt werden. Qingdao war die erste Stadt China, welche neben einer Brauerei auch passederweise über ein funktionierendes Kanalisationssystem verfügt. Aber auch Wohnhäuser in der damaligen Architektur sind noch erhalten. Im deutschen Viertel findet man sogar noch echte Kopfsteinpflasterstraßen.
Auf einem Berg am Rande des deutschen Viertels steht ein alter Feuerwachturm.
Die protestantische Kirche mit ihrem auffälligen Uhrenturm wurde 1910 nach den Plänen des deutschen Architekten Curt Rothkegel erbaut. Finanziert wurde der Bau aus Granit und Sandstein von der evangelischen Kirche Berlin.
Für den Rückweg kann man sich auf dem Bahnhof noch mit einer frisch gezapften Tüte Tsingtao eindecken…
Die beiden Schriftzeichen für Tokio bedeuten auf chinesisch Dongjing, was für „Ost“ und „Hauptstadt“ steht. In China wird gerne behauptet, dass sich Tokio damit in die chinesischen Hauptstädte Beijing („Nordhauptstadt“), Xi’an („Westhauptstadt“) und Nanjing („Südhauptstadt“) einreiht. Tatsächlich aber folgt Japan seinem eigenen System und hat beispielsweise mit Kōtō seine eigene Osthauptstadt.
Den Stadtteil Akihabara kennt man aus den vielen Reportagen über das verrückte Japan. Hier dreht sich alles um elektronisches Spielzeug, Mangas und Anime.
Am Abend vertreiben sich hier die Japaner ihre Zeit mit quitschbunten Videospielen und entfliehen anscheinend so dem Alltag.
Abends trifft man sich in Maid Cafés. Diese gehören wohl zu den bizarresten Orten in Japan. Erwachsene Menschen lassen sich von Frauen in kindlichen Cosplay-Kostümen bedienen und unterhalten. Die Damen singen Karaoke für Geld und servieren ungenießbare Torte. Der Höhepunkt ist das gemeinsames Polaroidfoto.
Der Sensoji Tempel ist Tokios ältester Tempel. Er ist bekannt für die gigantische, 700kg schwere Laterne, die über dem Eingang hängt. Der Tempel wurde in zweiten Weltkrieg zerstört und von der Bevölkerung aus dem ganzen Land wieder aufgebaut. Für die Japaner ist der Tempel ein wichtiges Symbol für den Frieden und die Wiedergeburt des Landes.
Japanisches Sushi ist weltbekannt, auch wenn die Straßenküche abseits des Fischmarkts eher von Nudelgerichten geprägt ist. Japanische Nudeln heißen „Ramen“ und werden häufig mit einem rohen Eigelb verziert. So sieht es ein bisschen wie die japanische Flagge aus und die Konsistenz wird schön cremig.
Der Stadtteil Shinjuku ist das administrative Zentrum Tokios und gleichzeitig für sein pulsierendes Nachtleben bekannt. Unzählige Restaurants, Bars und Clubs warten auf ihre Besucher und lassen die Nacht zum Tag werden.
Am frühen Morgen herrscht bereits rege Treiben auf dem Tsukiji Fischmarkt. Die alten Auktionshallen sind leider nach Toyosu umgezogen, der äußere Markt ist jedoch geblieben und weiterhin eine Attraktion.
Den frischen Fisch kann man hier direkt am Stand, oder in einem der kleinen Sushi Restaurants essen. Frischer geht es nicht.
Thunfisch gibt es hier übrigens in drei verschiedenen Fettstufen, je fettiger, desto besser und teurer. In der Tat ist die fettigere Variante viel geschmacksintensiver und schmilzt förmlich auf der Zunge. Eine interessante Alternative ist Steaksushi: Koberind auf Reis mit Sojasauce zum draufpinseln.
Vom Fischmarkt aus sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zum buddhistischen Tsukiji Honganji Tempel. Die Architektur erinnert zunächst an indische Hindu-Tempel, das große Runde Glasfenster wiederum ist ein Element christlicher Kirchen des Westens. Im Inneren befindet sich eine Orgel aus Deutschland mit imposanten 2000 Pfeifen.
Der japanische Landschaftsgarten Hama Rikyū befindet sich zwischen der Mündung des Sumida Flusses und der Tokyobucht. Der umschließende Seewassergraben und die kleinen künstlichen Seen werden aus dem Pazifik gespeist und folgen deshalb auch den Gezeiten.
Der Hama Rikyū Garten wurde in der Edo Epoche (1603-1867) errichtet und diente zunächst einem hohen Beamten als Tokio-Residenz und Revier für die Entenjagd. Enten scheint es heute keine mehr zu geben, dafür aber ein schönes Teehaus, in dem man den Trubel der Metropole vergessen kann.
Mit der U-Bahn kann man vom Hama Rikyū über die sogenannte „Rainbow Bridge“ fahren und erreicht die künstliche Insel Odaiba. Mit einer nachgebauten Freiheitsstatue und der Brücke im Hintergrund, wirkt es, als könne man Manhattan und San Francisco auf einem Foto abbilden.
Der Kaiserpalast ist die Residenz der japanischen Kaiserfamilie. Er befindet sich an am Ort der früheren Edo-Burg und ist von massiven Festungsmauern und einer großen Parkanlagen umgeben.
Für Besucher ist der Palast nicht ohne Voranmeldung zugänglich, es können lediglich die bewachten Tore und die beiden Brücken angesehen werden. Die stählerne der beiden Brücken wurde von einem deutschen Ingenieur konstruiert.
Der Ostgarten des Kaiserpalasts kann hingegen besucht werden. Im Garten befindet sich ein kleiner botanischer Bereich und weitläufige Grünflächen.
Ginza ist der Stadtteil, in dem sich die noblen Weltmarken und Boutiquen präsentieren, teilweise mit eigenen Restaurants und Cocktail Bars. Gleichzeitig war das Viertel die Keimzelle westlicher Kultur in Japan.
Kreuz und quer laufen die Leute über die Shibuya Kreuzung. Bis zu 2.500 sind es alle zwei Minuten. Genug, um ein Fußballstadium zu füllen.
Neben der bekannten Kreuzung kann man in Shibuya, wie eigentlich überall in Tokyo, gut shoppen und essen gehen oder mit dem Mario Kart durch die Stadt fahren.
Auf einer der Straßenseiten befindet sich das Denkmal des Hundes Hachikō. Der Hund kam täglich zur Shibuya Haltestelle, um seinen Besitzer, einen Professor, auf dem Heimweg zu treffen. Als der Professor 1925 starb, hat der Hund trotzdem nicht davon abgelassen, jeden Tag vor dem Bahnhof zu warten, bis er zehn Jahre später schließlich selbst starb. Die Geschichte wurde in Japan zur Legende und international verfilmt.
Auf dem Weg zum Meiji-Schrein passiert man den Inneren Gyoen Garten. Während der Edo Epoche war dieser japanische Garten Teil der Stadtresidenz. Auf dem Gelände gibt es ein traditionelles Teehaus. Neben Teichen voller Wasserlilien können je nach Jahreszeit verschiedene Blumen in ihrer Blüte bewundert werden.
Verlässt man den Inneren Garten erreicht man den eigentlichen Meiji-Schrein. Der Schrein ist dem vergangenen japanischen Kaiser Meiji-tennō (1852 – 1912) gewidmet. Nachdem der Tempel im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, wurde auch dieser von Freiwilligen wieder aufgebaut.