Die „Grüne Insel“, was die Übersetzung des Namens Qingdao ist, gehörte von 1898 bis 1919 als Kolonie zum Deutschen Reich. Von Suzhou sind es etwa 6 Stunden mit dem Schnellzug, oder eine Nacht im Schlafzug.
Die Kategorie „hard sleeper“ verdient ihren Namen, ist aber dafür preiswert und sauber.
Qingdao liegt an der Küste des chinesischen Meeres und ist für seinen Strand, gutes Seafood und…
… das lokale Bier bekannt. Die Brauerei soll die größte deutsche Brauerei, außerhalb Deutschlands sein. In der Tat wurde die Brauerei während der Kolonialzeit in Deutschland abgebaut und in Einzelteilen per Schiff nach Qingdao gebracht und 1903 als Germania-Brauerei in „Kiautschou“ wieder aufgebaut.
Seit dem wird von hier ganz China mit dem wohlschmeckenden Bier Tsingtao versorgt. In Qingdao selber gibt es eine Besonderheit. Das hier kann hier direkt am Obststand in Plastiktüten frisch von Fass gekauft werden.
Mit so einer Tüte lässt es sich normalerweise wohl recht gut am vollen Stand aushalten. Heute zieht jedoch ein Super-Taifun entlang der chinesischen Küste und sorgt für Regen, Meter hohe Wellen und starke Tropenstürme.
An vielen Ecken kann der Einfluss der Kolonialzeit entdeckt werden. Qingdao war die erste Stadt China, welche neben einer Brauerei auch passederweise über ein funktionierendes Kanalisationssystem verfügt. Aber auch Wohnhäuser in der damaligen Architektur sind noch erhalten. Im deutschen Viertel findet man sogar noch echte Kopfsteinpflasterstraßen.
Auf einem Berg am Rande des deutschen Viertels steht ein alter Feuerwachturm.
Die protestantische Kirche mit ihrem auffälligen Uhrenturm wurde 1910 nach den Plänen des deutschen Architekten Curt Rothkegel erbaut. Finanziert wurde der Bau aus Granit und Sandstein von der evangelischen Kirche Berlin.
Für den Rückweg kann man sich auf dem Bahnhof noch mit einer frisch gezapften Tüte Tsingtao eindecken…
Strand und deutsches Tütenbier – alles dabei für ein tolles Wochenende! Viel Spaß und beste Grüße aus Mexiko!