Nanjing ist die Hauptstadt der Provinz Jiangsu, zu der auch Suzhou gehört. Der Name deutet es schon an, Nanjing war in der Vergangenheit mehrfach chinesische Hauptstadt. Noch heute ist sie ein wichtiges kulturelles Zentrum des Landes.
Von Suzhou aus ist die Stadt mit dem Zug in eineinhalb Stunden zu erreichen. Wir werden mit einem malerischen Herbstwetter empfangen.
Die Purple Mountain, ein kleines Gebirge, welches am östlichen Rand der Stadt beginnt, ist beliebtes Ausflugsziel. Die angrenzenden Gärten erstrahlen im Frühjahr in namengebender, purpurnen Pflaumenblüte und zur Zeit in bunter Herbstfärbung.
Die chinesische Gärten und Parkanlagen beherbergen unzählige Pavillons, Denkmäler und Wahrzeichen vergangene Dynastien.
Nanjing hat eine sehr gut erhaltene Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist mit über 35 km Länge die Längste Stadtmauer der Welt. Das ursprüngliche System aus vier Mauerringen, welches den Kaiserpalast, die innere Kaiserstadt, die Stadt und das Umland absichert, war Vorbild der Architektur für die spätere „Verbotene Stadt“ in Peking.
Anders als in Peking oder Xi’an verläuft die gewaltige Mauer nicht rechteckig, sondern entlang der natürlichen Topografie und der ursprünglichen Stadtgrenzen. Somit hat man von der Mauer einen wunderbaren Ausblick auf den Xuanwu-See.
Im südlichen Teil der Stadtmauer befindet sich nichts geringeres, als das „Tor zu China“. Dieses Haupttor der frühen Hauptstadt gilt bis heute als komplexeste Verteidigugseinrichtung weltweit.
Als nächstes besuchen wir das ehemalige Wohhaus des ersten Staatspräsidenten der Republik Chinas. Nach dem Umsturz des 2000-jährigen Kaiserreichs wurde Dr. Sun Yat-sen 1911 zum provisorischen Präsidenten des modernen Chinas ernannt.
In Najing befindet sich auch das Sun Yat-sen Mausuleum. Dieses befindet sich auf dem Purpur-Berg und ist über eine fünfzig Meter breite Treppe mit knapp 400 Stufen zu erreichen.
Die Gedenkhalle aus weißem Marmor vereint Elemente traditioneller Chinesischer Tempelarchitektur mit Europäischen Stil-Elementen und beherrbergt neben dem verzierten Sarg eine imposante Marmorstatue von Sun Yat-sen.
Auf dem Purpur-Berg befinden sich weite Parkanlagen und der buddhistische Linggu Tempel, umgeben von einem großen Park.
Der 515 n. Chr. erbaute Tempel gilt als einer der schönsten weltweit. Die nach dem Tempel benannte 60 Meter hohe Linggu Pagode wiederrum wurde erst 1932 nach Plänen eines amerikanischen Architekten erbaut.
Am Sonntag schlendern wir durch die Straßen der lebendigen Altstadt von Nanjing, bevor es wieder mit dem Schnellzug zurück nach Suzhou geht.