普陀山 Putuo Shan – Einer der heiligsten Berge des Buddhismus

Die Insel Putuo gehört zu den Zhoushan Inseln vor Ningbo, etwa 100km entfernt von Shanghai. Ideal ist ein Wochenendtrip nach Ningbo, um ein Tag auf der Insel zu verbringen. Die Überfahrt von der vorgelagerten Hauptinsel Zhoushan, welche über eine Brück mit dem Festland verbunden ist, geht mit der Speedfähre in rund zwanzig Minuten.

Die Insel ist von ihrer Größe her recht überschaubar. Auf ihr befindet sich einer der vier heiligsten Berge des Buddhismus in China. Es können zwanzig Tempel und eine riesige Guanyin-Statue besichtigt werden. Die autofreie Insel ist sehr grün und lädt zum Spazieren ein.

Vor dem Eingang zum Puji-Tempel befinden sich einige Pavillons und idyllisch angelegte Teiche, wovon einer voller blühender Lotusblumen ist.

Der Puji Tempel selbst ist der größte Tempel auf der Insel und der Guanyin, also der weiblichen Buddha, gewidmet. Im inneren der Haupthalle zeigen 32 Statuen die verschiedenen Erscheinungsformen der Guanyin auf der Erde.

Die Insel hat einige Strände, teilweise mit schönen Pavillons. Leider ist das Baden konsequent verboten, dennoch kann man am Strand etwas entspannen und Sonne tanken.

Das Highlight der Insel ist die dreiunddreißig Meter große Statue der Guanyin. Sie steht direkt am Fuße des Putuo Bergs mit freier Sicht auf das weite Meer.

Der Sonnenuntergang spiegelt sich auf Putuo in der goldenen Statue und im Meer. Zurück auf das Festland geht es wieder mit dem Speedboot.

宁波 Ningbo – Wiege der Hemudu-Kultur

Ningbo liegt im Yangtse-Delta, rund 200 km südlich von Shanghai. Die Geschichte der Stadt geht bis auf eine jungsteinzeitliche Siedlung der Hemudu-Kultur vor 7.000 Jahren zurück. Die Hemudu war die erste Kultur, die kultivierten Reis anbaute. Zusätzlich wurden Wasserbüffel, Schweine und Hunde zur Nahrung sowie Seidenraupen zur Stoffproduktion gezüchtet. Heute ist Ningbo eine wichtige Hafenstadt.

Im Zentrum der Stadt liegt der Tianyi-Platz. Die 2002 fertiggestellte Fläche ist imposante 350.000 Quadratmeter groß und die Wasserspiele besitzten mit 40 Metern Höhe die größte Wasserfontäne des Landes.

Am Rande des Platzes steht ein Gebäude, das nicht ganz in das moderne Stadtbild passt. Die Kathedrale des vakanten Bistums Ningbo stammt aus dem Jahre 1713, wurde seit dem aber mehrfach umgebaut.

Ein weiteres Wahrzeichen Ningbos ist der Tianfeng Tower, eine Pagode inmitten eines kleinen Gartens. Im Jahr 695 erbaut, wurde das Gebäude im Laufe der Zeit mehrmals zerstört und wieder aufgebaut, zuletzt 1989.

Der Drum Tower ist ein weiteres architektonisches Highlight der Stadt. Hier ist ein Stück alte Stadtmauer erhalten. Der Turm markiert den Eingang in die Altstadt.

Am nächsten Morgen geht es weiter von Ningbo auf die Inseln Zhoushan und Putuoshan.

杭州 Hángzhōu – „schönste und großartigste Stadt der Welt“ (Marco Polo)

Hangzhou ist die Hauptstadt der Provinz Zhèjiāng und gilt traditionell, zusammen mit Suzhou, als schönste Stadt Chinas. Wohlstand erlangte die alte Handelsstadt durch ihre gute Lage am Eingang des Kaiserkanals in der Hángzhōu-Bucht und dem Handel mit Seide und dem weltbekannten Longjing Tee. Im 13. Jahrhundert war Hángzhōu die größte Stadt der Welt und besaß den größten Hafen seiner Zeit.

Das historische Viertel Hangzhous ist heute eine florierende Fußgängerzone mit vielen Souveniergeschäften, Cafés, Restaurants und Streetfood-Ständen. Ausgehend vom Drum Tower lohnt es sich bei einem ausgedrehnten Spaziergang auch auf die umgebene Architektur zu achten.

Neben dem Drum Tower steht eine christliche Kirche und wenige Schritte weiter kann ein mittelalterliches Handelshaus, die traditionelle Apotheke Hu Qing Yu und heutiges Chinesiches-Medizin-Museum, besichtigt werden.

Westlich der Altstadt befindet sich der West Lake (Xi Hu). Er ist, zusammen mit der umgebenen Landschaft, UNESCO-Welterbe und ein bekanntes chinesishces Sprichwort sagt, „Oben ist der Himmel – unten sind Suzhou und Hangzhou“.

Eine der beliebtesten Aktivitäten in Hangzhou ist eine Bootsfahrt auf dem Westsee. Vom Wasser aus lassen sich die meisten der sogenannten Zehn Szenerien des Westsees besichtigen.

Die Leifeng-Pagode ist eines der Wahrzeichen Hangzhous und befindet sich im Süden des Westsees. Der im Jahre 975 erbaute Turm stürzte 1924 zusammen und wurde erst 2002 wieder aufgebaut. Im Inneren der Pagode können die Überreste der ursprünglichen Pagode noch besichtigt werden. Die neue Pagode schwebt auf Stahlträgern über dem alten Fundament.

Ruhiger geht es auf dem Wu Shan Berg zu. Der bewaldete Park zwischen Altstadt und Westsee ist eine grüne Oase mit leichten Wanderwegen, entlang an historischen Tempeln und kleinen Pavilions.

Auf dem Gipfel des Wu Shan Bergs steht der Cheng Huang („City God“) Pavilion. Eigentlich handelt es sich hier eher um einen Tempel, der wortwörtlich die Stadt(-mauer) und den Kaiserkanal beschützen soll. Das luxuriöse Gebäude vereint Architekturelemente der Yuan Dynastie mit denen der Ming Dynastie. Von hier hat man einen tollen Ausblick auf den Westsee, die Stadt und die umliegenden Berge.

Im Südwesten Hangzhous liegt die Longjing-Region. Von hier kommt einer der weltbesten grünen Tees, der Longjing-Tee oder auch „Drachenbrunnentee“ genannt. Je nach Qualität kann der Tee luxuriös teuer werden, den idyllischen Teehäusern nach zu urteilen, ist Tee ein lohnenswertes Geschäft.

Die Teefelder bedecken in Longjing fast jeden freien Quadratmeter der Berge und kleine Wege führen durch die Plantagen.

Entlang der Straßen findet man Häuser mit prächtigen Vorgärten, gemütliche kleine Teehäuser und Restaurants mit Terrassen.

横店影视城 Hengdian World Studios – Chinese Hollywood

Das weltgrößte Filmstudio ist nicht in Hollywood und befindet sich auch nicht in den USA. Das größte Filmstudio wurde 1996 eröffnet und befindet sich in China, in Dongyang, Zhejiang Provinz.

Hier werden neben nationalen Filmen auch viele Blockbuster und Netflix Serien produziert. Hier lassen sich Chinas Attraktionen in zwei Tagen erleben.

Auf dem Gelände befindet sich ein imposanter Nachbau des alten Sommerpalats der Qin Dynastie.

Die friedlichen Krieger der Terrakotta Armee, welche nahe Xi’an ausgegraben wurde, können hier Maßstabsgerecht bewundert werden.

Aber auch Gerätschaften für die nächste Eroberung des Kaiserpalasts stehen schon bereit.

Entsprechend der jeweiligen Dynastie sind die Themenparks mit Stadtmauern umschlossen.

Auch diverse Stadttore wurden originalgetreu nachgebildet.

Selbst die Verbotene Stadt kann in Hengdian ohne lange Touristenschlangen besichtigt werden.

Statt Wild Wild West gibt es Wild East Kulissen.

Da dürfen natürlich die Pferdeshows nicht fehlen. Bei 35°C im Schatten ist schon das zusehen schweißtreibend!

Glücklicherweise wurden auch die berühmten Chinesischen Gärten nachgebaut. Sie spenden auch als Filmkulisse Schatten.

龙井茶 Lóngjǐng Chá – Grüner Tee aus Long Jing

Tee und China gehören zusammen, wie Bayern und Weißbier. Das Chinesische Nationalgetränk wird hier nicht nur den ganzen Tag über getruken, sondern in eigenen Teehäusern ausgiebig zelebriert.

Ein ganz besonderer Chinesischer Tee kommt direkt aus der Region – der Kaiserliche Long Jing Tee. Dieser Grüntee gilt als der beste Chinas und wird als „mild-süßlich“ beschrieben. Das Anbaugebiet ist nur 150 qm groß und liegt auf einem Hügel in einem kleinen Dorf namens Long Jing bei Hangzhou.

Die höchste Qualität des Tees wird erreicht, wenn nur die jünsten beiden Knospen und Blätte im Zeitraum vom 21. März bis 5. April gepflückt werden. Das abgebildete Glas Tee, dessen erster Aufguss für mich wie Heu geschmeckt hat, ist für gute zehn Euro zu haben. Der zweite und dritte Aufguss war dann tatsächlich trinkbar.