Aller Abschied ist schwer – genauso wie die Koffer, wenn man in ein fremde Land zieht. Am Ende hat aber alles gepasst und die nette Dame vom Check-in hat großzügig übersehen, dass alle Koffer die erlauben 32kg überschritten haben.
Von München aus hatten wir einen angenehmen Flug mit gutem Essen und erholsamen Schlaf. Shanghai begrüßt uns an diesem Nachmittag mit blauem Himmel bei sommerlichen 27°C.
Essen gehen kann ja jeder! Deshalb haben wir uns die Chinesischen Supermärkte angesehen. Diese kann man in zwei Kategorien einteilen. Zum einen gibt es die großen internationalen Supermärkte.
Hier gibt es alles! Sogar das oft beschriebene Deutsche Brot, den heimischen Schokoaufstrich, Frischkäse, ja sogar Milch aus Niedersachsen!
Zum anderen gibt es aber auch chinesische Supermärkte und sogenannte Neighborhood Center, auf denen Bauern und Fischer ihre Waren verkaufen. Hier gibt es vor allem frische Lebensmittel wie Ost und Gemüse, hausgemachte Nudeln und Tofu, Meeresfrüchte, Fisch und Geflügel.
Der chinesiche Wohnungsmarkt ist alles andere als das, was man erwartet. Der private Immobilienmarkt ist nach 30 Jahren staatlicher Verwaltung eines der wenigen Investitions- und Spekulationsbereiche in China. Entsprechend stark sind die Miet- und Kaufpreise in den letzten Jahren gestiegen. Inzwischen gehören die Wohnungspreise in Shanghai zu den teuersten der Welt – noch vor New York!
Für uns geht es aber in das rund 80 km weiter westlich liegende Suzhou. Hier ist die Lage ähnlich, aber nicht so extrem. Wir haben uns rund um den Jinji See in drei Tagen über 20 Wohnungen angesehen! Ohne Notizzettel und Übersichtskarte würden wir wohl auch nicht mehr alle aufzählen können.
Grundsätzlich kann man sagen, dass die meisten westlichen Ausländer rund um den See, im sogenannten SIP – Suzhou Industrial Parc, wohnen. Aufgrund der U-Bahnlinie konzentrieren sich die Wohngebiete am nord-westlichen und nord-östlichen Ufer. Auf der östlichen Seite befindet sich der jüngste Teil der Stadt, die Häuser sind hier alle sehr neu und modern ausgestattet. Abseits des Sees gibt es auch einige Parks, in denen die Menschen Ruhe vor der Großstadt suchen.
Auf der westlichen Uferseite befindet sich hingegen das komerzielle Zentrum mit dem imposanten Wahrzeichen der Stadt, das Suzhou Center mit seinem Gate of the Orient. Mit 302 m Höhe ist es inzwischen aber nur noch das zweithöchste Gebäude der Stadt.
Das historische Zentrum Suzhous befindet sich vom Suzhou Center noch ein Stück weiter westlich.
Suzhou liegt am berühmten Kaiserkanal, noch heute die längsten künstliche Wasserstraßen der Welt. Der Kaiserkanal hat die Stadt früh zu einer wohlhabenen Handelsstadt entwickeln lassen. Die Altstadt ist auch heute noch berühmt für ihre vielen kleinen Kanäle und Brücken. Suzhou wird deshalb auch als Venedig des Ostens bezeichnet.
Hier werde ich euch über die Gaumenfreuden Chinas berichten. Die Fotos werde ich hin und wieder ergänzen, wenn ich etwas besonderes gegessen habe. Wahrscheinlich werde ich gar nicht hinterher kommen, alles hoch zu laden.
Kulinarisch lässt sich China auf eine Aussage reduzieren:
„Eine Freundschaft muss gut schmecken!“ (Chinesisches Sprichwort)
Die Vielfalt an Regionalküchen und Speisen lässt sich für uns bisher kaum überblicken. Grundsätzlich wird wohl zwischen fünf Küchenregionen unterschieden (die vielfältige Kanton-Küche, die meeresfrüchtebetonte Fukien-Küche, die Peking-Shantung-Küche, die Honan-Küche und die scharfe Sichuan-Hunan-Küche).
Das Chinesische Essen ist in China ganz anders, als man es aus Deutschland kennt. Es wird je nach Region nicht einmal Reis gegessen! Dafür viel Gemüse, über 200 verschiedene Tofu-Sorten, Fisch und Meeresfrüchte und verschiedene Fleischsorten.
Nach einem zwöfstündigen Nachtflug sind wir in der größten Stadt und gleichzeitig dem wichtigsten Wirtschaftszentrum Chinas gelandet. Der Flughafen liegt im Finanzzentrum Pudong, was so viel wie „östlich des Flusses“ bedeutet.
Vom Flughafen aus sind wir mit der aus Deutschland importierten Magnetschwebebahn, dem Transrapid – der in China Maglev heißt, in die Innenstadt gefahren. Die Höchstgeschwindigkeit von 501,5 km/h haben wir dabei zwar nicht erreicht, aber auch so waren die 30km in wenigen Minuten gefahren.
Nachdem wir das Hotel bezogen haben, haben wir uns gleich mit alten Freunden aus Braunschweig am Bund getroffen. Bund ist der Name der Promenade am Fluss Huángpǔ Jiāng. Hier erlebt man den weltbekannten Blick auf die Skyline der Stadt.
Von hier aus wurden wir von unseren beiden Stadtführern in ein tolles Restaurant ausgeführt. Mit untergehender Sonne haben wir uns auf den Weg in die Roof-Top Bar vom Hyatt gemacht. Von hier hat man eine atemberaubende Sicht auf beide Seiten des Flusses, also auf die Wolkenkratzer von Pudong und den Rest der Stadt.
Anschließend machten wir noch einen Abstecher in das Found 158, den sogenannten „Laowai Park“, Laowai bedeutet „alter Freund“ und ist die traditionelle Bezeichnung für westliche Ausländer. Der Laowai Park ist eine ehemalige Baugrube, welche als Platz mit Cafés, Restaurants und Bars umfunktioniert wurde. Hier trifft sich die Shanghaier Expat Community im Deutschen Biergarten Zapfler zum Fußball gucken. Stimmung wie am Ballermann – mitten in Shanghai!
Den Schriftzeichen nach müsste Taichung eigentlich „Taizhong“ heißen, was so viel wie „Taiwans Mitte“ bedeutet. Taichung liegt nicht nur an der mittleren Westküste, sondern ist auch eine bedeutende Industriestadt.
Die Stadt ist das Zentrum der weltweiten Fahrradindustrie. Hier ist nicht nur die Zentrale des größten Fahrradherstellers, der auch für viele andere Marken produziert, auch viele Zulieferer haben sich hier angesiedelt.
Taiwan ist generell sehr Fahrradbegeistert, hier in Taichung sieht man fast jede Nobelmarke, und auch unbekannte Marken in freier Natur.
Am östlichen Stadtrand beginnt recht schnell das Taiwanische Zentralgebirge (Xueshan-Gebirge) mit 54 Gipfeln über 3.000 Metern. Direkt von Taichung City lassen sich die zehn nummerierten Dakeng Trails per Bus erreichen. Der Trail mit der Nummer 4 gilt als der schwierigste und schönste, obwohl er mit nur rund 2 Kilometern angegeben ist. Zum einen zerren die hohen Temperaturen und die hohe Luftfeuchtigkeit an der Kondition, zum anderen verläuft der gesamte Trail auf Holzbohlen, die teilweise steil den Berg hinauf verlaufen.
Dennoch entschädigen die menschenleere Ruhe, der weite Ausblick ins Grüne und die ungestörte Natur die Anstrengungen.
Neben Insekten und Eidechsen kann man mit etwas Glück auch wilde Affen in den Bäumen beobachten.
Der Inselstaat Taiwan liegt vor dem Festland Chinas und gehörte bis 1945 zum Japanischen Kaiserreich. Das heutige Taiwan, oder auch die Republik China, ist ein moderner Industriestaat. Ich beginne meine Reise in der Metropole Taipei, wortwörtlichen „Taiwan Nord“.
Am Morgen lohnt es sich den Nangang Hiking Trail auf den Elephant Mountain zu gehen. Mit der Metro Linie 2 kann man bis Xiangshan fahren, von wo aus es nur noch eine viertel Stunde bis zum Eingang sind. Der Trail selbst besteht zum Großteil aus befestigten Wegen und Treppen. Der Aufstieg auf die höhste Aussichtsplattform ist keine große Herausforderung und lohnt sich. Von hier aus ergibt sich ein wunderschönes Pannorama auf die Stadt und ihr Wahrzeichen, den Taipei 101. Das Gebäude war bis 2007 der höchste Wolkenkratzer der Welt.
Der Taipei Huaxi Night Market besteht seit über 50 Jahren. Bis das Gewerbe 1990 verboten wurde, war hier das offizielle Rotlichtviertel der Stadt.
Heute ist der Nachtmarkt vor allem für seine traditionellen Restaurants und Streetfood-Stände bekannt.
Was hier aussieht wie ein Zoogeschäft, ist in Wirklichkeit ein traditionelles Restaurant. Das Angebot an vielfältigen Gerichten mit Schlangenfleisch, Schlangenblut und Schlangenschnaps hat der Strasse den Beinamen Snake Alley eingebracht.
Zur Zeit der Qing Dynastie wanderten viele Chinesen nach Taiwan aus. Die Einwanderer brachten den Buddhismus mit und errichteten die ersten chinesichen Tempel. Einer dieser Tempel ist der Longshan Tempel („Drachenberg Tempel“). Als Hauptgott wird Guanyin verehrt. Neben ihr werden mehr als 100 weitere Götterstatuen, mystische Figuren und Drachen verehrt, aber auch an chinesische Volkssagen erinnert. Die meisten stehen im Bezug zu den Gefahren der Seefahrt nach Taiwan.
Meine Reise geht weiter mit dem Schnellzug an die Westküste nach Taichung.